Das Hochmoor
Blinklingmoos

Entstehung Hochmoor

Die Entwicklung des Hochmoores Blinklingmoos setzte vor etwa 9.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit in einer verlandenden Bucht des Wolfgangsees ein. Über einem wasserstauenden mineralischen Untergrund lagerten sich zunächst Seetone ab. Darüber entwickelte sich in den nächsten 3.500 Jahren durch zunehmende Verlandung und Versumpfung ein Niedermoor. In der Folge bildeten sich meterdicke Torflager aus einer Kombination von Schilf-, Seggen- und Moostorfen. (Grafik: Naturschutz Land Salzburg)

Mit dem Aufwachsen des Niedermoores ging der Einfluss des mineralreichen Grundwassers mehr und mehr zurück und das Moor wurde nur noch von nährstoffarmem Niederschlagswasser gespeist. Somit konnten sich Torfmoose festsetzen und vor ca. 5.500 Jahren den Übergang zum Hochmoor einleiten. Durch die spezielle Lebensweise der Torfmoose (Sphagnum-Moose) wurde das Umgebungswasser sauer und mit dem Absterben der unteren Pflanzenteile bildete sich Hochmoortorf. Das Hochmoor dehnte sich dabei nach Süden und Südosten hin weiter aus. Ein intaktes Hochmoor wächst ca. 1 Millimeter pro Jahr in die Höhe.

Im Laufe der Jahrtausende konnte sich somit ein bis zu 8,6 m mächtiger, kuppelförmiger Torfkörper bilden, über dem auch der Blinklingmoos-Aussichtsturm errichtet wurde. Heute ist die Hochmooroberfläche durch die Entwässerungsgräben stark strukturiert und bereits bis zu 1 Meter tief abgesackt.

Entwässerung um 1900 - die Wunden aus der Vergangenheit

Das Hochmoor wurde um 1900 mittels Gräben entwässert, um es nutzen zu können. Durch die Absenkung des Wasserspiegels haben sich die

Lebensbedingungen im Hochmoor drastisch verändert. Es kann seither nicht mehr weiter wachsen, der Torf baut sich langfristig ab. Die perfekt an Nässe und saures, nährstoffarmes Wasser angepassten Arten gehen stetig zurück und Pflanzen aus dem Moorrandwald dringen immer weiter vor.

Querschnitt Hochmoor

Schematischer Querschnitt durch ein Talhochmoor mit uhrglasförmig aufgewölbtem Torfkörper und Moorwasserspiegel: Die obere, lebende Schicht wird als Acrotelm bezeichnet. Das Catotelm bildet die eigentliche Torfmasse aus abgestorbenem Pflanzenmaterial. (Grafik: Gerald Anthes / Moorverein)